Die schwankende Stromversorgung in Ghana führt immer wieder zu massiven Versorgungsengpässen. Stromausfälle für mehrere Stunden sind nichts Außergewöhnliches. In Kwadaso, Neu-Isenburgs Klimapartnerstadt, betrifft dies auch die Schulen und Gesundheitszentren. Das führt häufig dazu, dass in den Schulen ein reibungsloser Unterricht nicht stattfinden kann. In den medizinischen Einrichtungen ist die Aufrechterhaltung des Betriebes während des Stromausfalls sehr beschränkt. Die Regierung möchte das ändern und baut verstärkt auf erneuerbare Energien.
Im Rahmen der Klimapartnerschaft Neu-Isenburgs mit Kwadaso sollen nun dort auf den Dächern von 24 Schulgebäuden und drei Gesundheitseinrichtungen Photovoltaikanlagen installiert werden.
„Mit der Installation von bedarfsgerechten Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Schulgebäude und der Gesundheitszentren soll ein großer Schritt zur Verbesserung der Lebensbedingungen erreicht werden. Mit der Einrichtung möchte man unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung werden und gleichzeitig die bisherigen Stromkosten einsparen. Das Geld könnte dann z.B. für Bildung und für medizinische Geräte verwendet werden. Der Ausstoß der Treibhausgas-Emissionen wird verringert und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, erläutert Dirk Wölfing, Dezernent für Umwelt- und Klimaschutz, Energiewende.
Das geplante Vorhaben bezieht sich auf das gemeinsam erarbeitete Handlungsprogram beider Partnerkommunen Neu-Isenburg und Kwadaso, innerhalb der siebten Projektphase der Klimapartnerschaft. Gemeinsames Ziel ist es eine Steigerung der Nutzung von Solarenergie auf öffentlichen Gebäuden von derzeit 1 Prozent auf ca. 10 Prozent bis 2026 zu erreichen.
Förderantrag der Stadt Neu-Isenburg
Der Förderantrag beinhaltet neben der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern von 24 Schulgebäuden und drei Gesundheitseinrichtungen Photovoltaikanlagen auch eine umfassende und intensive Ausbildung von sieben Elektrofachleuten, die die Solarmodule, die Installationen und die Technik, während und im Anschluss des Projektes warten, pflegen und in Stand setzen sollen. Eine weitere Maßnahme ist die Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung in Kwadaso, des medizinischen Personals und der Schülerinnen und Schüler, über die Vorteile einer nachhaltigen Nutzung von Solarenergie.
Neu-Isenburg beantragt die Fördermittel im Rahmen des Programms FKKP (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte). „Nur Kommunen, die an dem Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ teilnehmen, können anschließend finanzielle Unterstützung für entwicklungspolitische Partnerschaftsvorhaben beantragen“, erläutert Dirk Wölfing, Dezernent für Umwelt- und Klimaschutz, Energiewende.
Die Finanzierung der Gesamtkosten in Höhe von ca. 496.000 Euro werden zu 90 Prozent über Bundesmittel des Ministeriums für Entwicklungshilfe gefördert, der Eigenanteil des Antragsstellers liegt bei rund 49.600 Euro (10 Prozent). Des Weiteren werden Mittelreserven für Währungsschwankungen von 15.000 Euro und eine Verwaltungskostenpauschale von 32.000 Euro angerechnet. Die Projektlaufzeit beträgt 39 Monate. Sie beginnt am 1. Oktober 2023 und endet am 31. Dezember 2026. Die Zuweisungen werden vom Projektträger SKEW (Servicestelle Kommunen in der Einen Welt) über die Klimapartnerstadt Neu-Isenburg abgewickelt und anteilig entsprechend den Baufortschritt in den nächsten Jahren in Kwadaso bereitgestellt.