In Deutschland gibt es 14 staatenbildende Wespenarten. Im Wesentlichen sind das die so genannten Echten Wespen; weiterhin zählen dazu auch die Hornisse, als größte heimische Art, und die Feldwespen. Die Wespen bauen ihre Nester nur für ein Jahr und verlassen dieses im Herbst, je nach Art, zwischen Anfang September und Ende Oktober. Dabei sterben alle alten Nestbewohner inklusive der Königin. Die alten Nester werden nicht neu besiedelt. Als Höhepunkt der Kolonieentwicklung wurden vorher junge Königinnen aufgezogen, die von gleichzeitig erzeugten Männchen bei einem Hochzeitsflug begattet wurden. Nur diese jungen Königinnen überleben den Winter und beginnen im Folgejahr den nächsten Zyklus.
Die meisten Wespenarten ernähren sich ausschließlich von anderen Insekten und Kleintieren sowie von Nektar, Pflanzensäften und Honigtau. Sie sind somit auch wichtig für das natürliche Gleichgewicht in der Natur.
Lässt man ihre Nester in Ruhe, geht von Ihnen keine Gefahr aus. Es gibt lediglich zwei Arten, die uns tatsächlich alljährlich zur Last fallen, nämlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Im Gegensatz zu den übrigen Arten interessieren sich diese, jedoch meist erst im Hochsommer, auch für unser Grillgut oder unseren Kuchen.
Beide Spezies bauen ihre Nester gerne in dunklen Hohlräumen, beispielweise in Rollladenkästen, unter dem Dach oder in Erdlöchern im Garten. Nur in diesen Fällen ist zu prüfen, ob eine Beseitigung der Nester erforderlich ist oder ob man sich mit den ungebetenen Gästen über einen gewissen Zeitraum – bis zum Absterben des Nestes im Herbst - arrangieren kann.
Alle übrigen heimischen Wespenarten bauen frei hängende Papiernester. Solange man die Nester in Ruhe lässt, gibt es keinen Grund zur Sorge. Auch diese Arten geben im Herbst ihre Nester auf, und sie können im Winter gefahrlos entfernt werden.
Einfache Verhaltensweisen können helfen, Stiche zu vermeiden. Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren und weder nach den Tieren zu schlagen noch sie anzupusten, denn darauf reagieren die Tiere meist aggressiv. Außerdem sollte man Trinkgefäße im Freien abdecken und beim Essen einen Blick auf die Speisen werfen, bevor man hineinbeißt.
Ein Stich ist zwar schmerzhaft aber nur für sehr wenige Menschen gefährlich Diese Personen zeigen echte allergische Reaktionen und sollten immer ein Anti-Allergikum zur Hand haben. Allgemein helfen gegen Stiche Kühlung und das Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel.
Alle unsere Wespenarten stehen unter allgemeinem Naturschutz: sie dürfen also nicht grundlos getötet werden. Hornissen und Hummeln sowie alle Wildbienenarten stehen sogar unter speziellem Artenschutz. Daher erfordern Maßnahmen an deren Nestern, z. B. eine Umsiedlung, immer die Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde.
Bei weiteren Fragen kann man sich an die städtische Wespenberatung wenden. Sie beantworten gerne alle Fragen zum Thema Wespen und geben Auskunft über Verhaltensweisen und mögliche Maßnahmen.
Leben und Wohnen
Wespenschutz - Wespenberatung
Dr. Markus Bucher
Biologe
Dr. Ellen Pflug
Biologin