Stadt Neu Isenburg

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Neu-Isenburg erhält das Zertifikat „StadtGrün naturnah“ in Bronze

Für mehr biologische Vielfalt in der Stadt

Neu-Isenburg hat das Zertifikat „StadtGrün naturnah“ in Bronze erhalten. Die Auszeichnung fand am 28. September beim Vernetzungstreffen des Verbandes „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ in Dortmund statt. Dirk Wölfing, Dezernent für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz und Energiewende und die städtische Biologin Dr. Ellen Pflug nahmen die Auszeichnung entgegen.

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vlnr: Dr. Uwe Messer, Projektleiter „StadtGrün naturnah“, Dirk Wölfing, Dr. Ellen Pflug, Robert Spreter Bündnis, Geschäftsführer Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“.

Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein: „Wir freuen uns alle über das sehr positive Ergebnis. Das ist eine Auszeichnung für die gute Arbeit, die in diesem Bereich in den letzten Jahren geleistet wurde, und gleichzeitig ein Ansporn für die kommenden Jahre, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Ein besonders herzliches Dankeschön geht an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der lokalen Arbeitsgruppe.“

Das Label „StadtGrün naturnah“ zeichnet vorbildliches Engagement in Sachen naturnaher Grünflächengestaltung und -pflege aus und macht dies bundesweit sichtbar. Das aktuelle Label gilt für den Zeitraum 2023 bis 2026 und kann nach drei Jahren durch eine Rezertifizierung erneuert werden.

StadtGrün naturnah – Für mehr biologische Vielfalt in Neu-Isenburg  

Zu Beginn des Prozesses (2022) wurde eine lokale Arbeitsgruppe (LAG) gebildet. Die LAG berät und unterstützt Neu-Isenburg beim Zertifizierungs-Prozess. Sie besteht aus Mitgliedern der Stadt Neu-Isenburg, dem DLB AöR, den Fraktionen des Stadtparlaments, den städtischen Betrieben GEWOBAU und Stadtwerke Neu-Isenburg GmbH sowie den Naturschutzverbänden NABU, BUND und HGON und dem Bienenzuchtverein Dreieich e.V.. Die Federführung liegt bei der städtischen Biologin Dr. Ellen Pflug und Sylvio Jäckel von der DLB AöR. „Gerade die Sicht von außen ist wichtig, damit weitere Flächen, Projekte und Maßnahmen zur Förderung der Stadtnatur mit eingebracht werden“, erklärt Dr. Uwe Messer, Projektleiter „StadtGrün naturnah“.

Am 2. Mai 2023 erfolgte im Rahmen einer gemeinsamen Exkursion mit Vertretern von „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ eine Bestandserfassung von naturnahen Grünflächen im Stadtgebiet. So wurden unter anderem die naturnahe Wiese vor dem Rathaus, die Naturoase und der Dr. Eckener-Platz in Zeppelinheim begutachtet. Aus den Ergebnissen des zweiten LAG-Treffens wurde ein Maßnahmenplan entwickelt, der dem Magistrat vorgestellt wurde. Die Bestandserfassung und der Maßnahmenplan dienten als Bewertungsgrundlage im Zertifizierungs-Prozess.

„Ein sehr wichtiges Projekt im Maßnahmenplan ist die Erstellung einer Grünflächenstrategie für Neu-Isenburg, in der auch zentrale Grundsätze und Zielsetzungen eines ökologischen Grünflächenmanagements definiert werden.“, sagt Dezernent Dirk Wölfing. „Auch sollen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, um das Nahrungsangebot für Insekten zu erhöhen. Dies kommt wiederum insektenfressenden Tieren wie Vögeln, Fledermäusen und dem Gartenschläfer zugute. Alle festgelegten Maßnahmen sollen helfen die Artenvielfalt in Neu-Isenburg zu stabilisieren, und die Bürgerinnen und Bürger für diese Thematik zu sensibilisieren.“

Neu-Isenburg konnte im Verfahren mit guter Öffentlichkeitsarbeit punkten. Auch wurden die vom DLB AöR entwickelten Natur-Pur-Pins mit QR-Code positiv aufgenommen. Gartenbesitzer, Beet- oder Baumpaten finden darüber weiterführende Informationen und Vorher-Bilder sowie Pflanzenlisten als Download, um im eigenen Garten diese getesteten Pflanzengemeinschaften selbst umzusetzen. Ein wichtiger Aspekt der naturnahen Pflege ist die Extensivierung, die in Neu-Isenburg, unter anderem vor dem Rathaus, zu blütenreichen und insektenfreundlichen Wiesen führen soll.

Über das Zertifizierungsverfahren „StadtGrün naturnah“

Mittlerweise haben bereits 65 Städte und Gemeinden an dem Zertifizierungsprozess teilgenommen.

Dieses Jahr ließen sich 14 Kommunen, die das Zertifikat bereits 2019 erhielten, rezertifizieren. Neu-Isenburg gehört zu neun Kommunen, die dieses Jahr beim Verfahren der „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ zum ersten Mal zertifiziert wurden. Die teilnehmenden Städte und Gemeinden haben zum Beispiel ihre Grünpflege umgestellt, ließen Wiesensäume als Lebensraum für Insekten stehen oder haben in Parkanlagen den Vielschnittrasen in artenreiche und naturnahe Wiesen umgewandelt. Mit diesen Maßnahmen wird die biologische Vielfalt auf innerstädtischen Flächen geschützt, gefördert und für die Zukunft weiterentwickelt. „Mit einem so großen Erfolg haben wir nicht gerechnet“, so Projektleiter Dr. Uwe Messer, der die 23 Kommunen während des fast 12 Monate dauernden Prozesses betreut hat. „Es hat sich gezeigt, dass das Label gut funktioniert und bundesweit Anerkennung findet. Der Artenschutz darf nicht als zweitrangig nach dem Klimaschutz gesehen werden, sondern beides muss gemeinsam betrachtet werden“.

Natur braucht immer Zeit zum Wachsen, deshalb kommt es beim naturnahen Grünflächenmanagement besonders auf eine langfristige Ausrichtung an. „Damit sich die teilnehmenden Kommunen weiterhin für die Biodiversität einsetzen, ist das Label nur für drei Jahre gültig, danach können sie sich rezertifizieren lassen“, so der Dr. Uwe Messer. „Während der Rezertifizierung wird untersucht, welche geplanten Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und wo sich Veränderungen ergeben haben.“

Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“ unter: https://kommbio.de/label/stadt-neu-isenburg/ (Öffnet in einem neuen Tab)

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