Stadt Neu Isenburg

Stadt Neu-Isenburg

Tipps zur nachhaltigen Bewässerung des Gartens

Mit der Neu-Isenburger Trinkwasser-Ampel weisen die Stadtwerke Neu-Isenburg GmbH auf den aktuellen Trinkwasser-Stand in Neu-Isenburg hin. Seit dem 22. März kann die Trinkwasser-Ampel unter Stadtwerke Neu-Isenburg - Trinkwasser-Ampel (swni.de) (Öffnet in einem neuen Tab) aufgerufen werden. Auch wenn sie aktuell in Neu-Isenburg auf grün steht, ist der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser geboten.

Die städtischen Biologen haben vier Tipps für die Bürgerinnen und Bürger, wie die wertvolle Ressource bei der Bewässerung des Gartens reduziert werden kann.

Sammeln Sie Wasser!

  • Im Winterhalbjahr, von Oktober bis April, kann das meiste Wasser gesammelt werden. Die Temperaturen sind niedrig, und auch die Pflanzen verbrauchen dann weniger Wasser. Das Niederschlagswasser dringt im besten Fall in den Boden ein und füllt das Grundwasser auf. Regenwasser, dass auf versiegelten Flächen ab- und in die Kanalisation und schlussendlich in Bäche und Flüsse geleitet wird, trägt nicht zur Grundwasserneubildung bei.
  • Wasser kann ganz klassisch in Regentonnen gesammelt werden, die meist ein Volumen zwischen 200 l und 1000 l besitzen. Die Tonnen werden an die Regenrinnen angeschlossen, und füllen sich dann „selbstständig“ mit dem erfrischenden Quell. Sinnvoll ist es, geschlossene Regentonnen zu verwenden, damit es im Sommer zu keiner Mückenplage kommt. Alternativ kann über eine Regentonne ohne Deckel ein feines Netzt gespannt werden, damit die Mücken keine Eier in der Tonne ablegen können.
  • Wenn gerade Umbaumaßnahmen oder größere Erdarbeiten stattfinden, ist es perspektivisch auch sinnvoll, über eine Zisterne im Garten nachzudenken. Die Zisternen werden im Boden verbaut, und können je nach Modell bis zu 15.000 L Wasser speichern. Auch hier wird das Regenwasser vom Hausdach in ein Reservoir, die Zisterne, geleitet. Mit einer Pumpe kann das Regenwasser dann zur Bewässerung von Gartenpflanzen, und sogar als Brauchwasser im Haushalt verendet werden.
  • Die Stadt Neu-Isenburg fördert bereits seit 2002 Regenwasserzisternen oder geschlossenen Regenwasserbehältnisse! Antragsberechtigt sind Grundstücks- und Gebäudeeigentümer sowie Erbbauberechtigte oder von ihnen bevollmächtigte Personen (zum Beispiel Mieter). Es wird ein Zuschuss von 50% der nachgewiesenen und durch den Fachbereich Hochbau geprüften Rechnungen gewährt, maximal jedoch 2.000 Euro pro Liegenschaft. Auskünfte zu dem Förderprogramm erteilt Claudia Becker, Fachbereich Hochbau, Telefon 06102 - 241-652 oder per E-Mail: claudia.beckerstadt-neu-isenburgde

Verwenden Sie die „richtige“ Pflanze am richtigen Standort

  • Über die Pflanzenverwendung wurden bereits viele Bücher geschrieben. Grundsätzlich hat man an jenen Pflanzen die größte Freude, die sich auf einem Standort zu behaupten wissen. Pflanzen, die viel Wasser und Nährstoffe benötigen oder große feine Blätter besitzen, werden auf einer sonnigen Freifläche oder gar unter Bäumen keine Prachtexemplare werden. Ob Pflanzen Trockenheit und hohe Sonneneinstrahlung gut vertragen, sieht man häufig auf den ersten Blick. Kleine, derbe oder sukkulente („wassergefüllte“) Blätter deuten auf eine hohe Trockentoleranz hin. Ebenso zeigen Pflanzen, die behaart oder bepelzt sind, häufig eine hohe Strahlungstoleranz, und deuten ebenfalls auf Trockenheit am Naturstandort hin. Machen Sie sich kundig oder lassen Sie sich beraten! Gerne helfen bei diesbezüglichen Fragen die städtischen Biologen Dr. Markus Bucher und Dr. Ellen Pflug (06102 241 - 764 oder - 720, markus.bucherstadt-neu-isenburgde oder ellen.pflugstadt-neu-isenburgde)

Wässern Sie Bäume!

  • Bäume fungieren vor allem durch Verdunstung wie natürliche Klimaanlagen. Auch die Beschattung durch das Blätterdach der Bäume führt zu einer merklichen Abkühlung der Umgebung. Zusätzlich absorbieren die Blätter Licht im Infrarot-Bereich, also langwellige Wärmestrahlung. In heißen Zeiten haben auch Pflanzen einen erhöhten Wasserbedarf. Das gilt vor allem für junge Bäume die neu gepflanzt wurden und deren Wurzelwerk noch nicht weit ausgebreitet ist. Alte Bäume haben zwar ein weitreichendes Wurzelsystem, bei anhaltender Trockenheit und fallenden Grundwasserspiegeln kann sich auch der gestandene Baum aber mit der Zeit nicht mehr selber versorgen. Den Bäumen können Sie das ansehen: zu Beginn des Stresses scheinen die Blätter welk, bei voranschreitender Trockenheit werden sie braun und fallen ab. Dies hilft dem Baum Wasser zu sparen, da dadurch die Verdunstung stark reduziert wird. Langanhaltende Trockenperioden verringert zusätzlich die Vitalität von Bäumen, dies führt zu einer größeren Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schadorganismen, und damit schlussendlich zu einer reduzierten Lebenserwartung und zum Absterben der Bäume. Außerdem verliert der der Baum ohne Wasserversorgung nicht nur seine Blätter, sondern auch seine Funktion als Klimaanlage. Ein guter Grund, trockengestresste Bäume zu Wässern! Pro Woche sollte man einem Baum einmal mit 80 bis 100 L Wasser gießen. Dabei hilft es, die ersten Liter langsam zu vergießen, damit der Boden durchlässig wird und das Wasser aufnehmen kann. Wässert man häufiger mit weniger Wasser, erreicht es nicht die tieferliegenden Bodenschichten und somit Wurzeln. Verwenden Sie am besten Brauchwasser - aber auch Trinkwasser ist akzeptabel, denn stirbt ein großer Baum ab, ist seine Funktion nur langfristig, also in einem Zeitraum von rund 40 Jahren wieder zu ersetzen.

Wässern Sie gezielt

  • Bewässern Sie ihr Pflanzen am besten mit Brauchwasser - und das gezielt. Gießen Sie die Pflanzen nicht von oben, sondern bewässern Sie Boden und Wurzel. Dabei gilt, lieber seltener aber dafür durchdringen zu wässern. Nach einem Regenschauer lohnt es sich, den Boden aufzuhacken. Durch die Kapillaren im Boden steigt das aufgenommene Wasser auf und verdunstet ungenutzt. Werden die Kapillaren zerstört und die Verdunstung dadurch verhindert, verbleibt das Wasser im Boden und steht den Pflanzen somit länger zur Verfügung.
  • Müssen Sie selber zur Gießkanne greifen, versuchen Sie in den frühen Morgenstunden oder am Abend zu Wässern. Als Faustregel gilt, dass ein Liter Wasser benötigt wird, um auf einer Fläche von einem m² etwa 1 cm tief zu Bewässern. Gerade bei der Bewässerung von Rasenflächen rechnet man daher mit bis zu 20 L pro m² Fläche. Das ist Wasser das man sparen kann, denn auch wenn der Rasen in einer Trockenperiode braun und trocken wird, wird er sich nach dem nächsten ausgiebigen Regen erholen und neu eingrünen. Auch naturnahe Wiesenflächen müssen über die Saison nicht bewässert werden. Der Artenreichtum solcher Flächen mindert die Trockenanfälligkeit des Systems. Mehrjährige Pflanzen können sich in die Wurzel zurückziehen, und mit der dort eingelagerten Energie zu einem günstigeren Zeitpunkt wieder austreiben, andere kurzlebige Arten können die Trockenperioden im Hochsommer im Samenstadium überdauern.

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