Als sichtbares Zeichen für den Frieden und die weltweite atomare Abrüstung wird die Stadt Neu-Isenburg auch in diesem Jahr, am Montag 8. Juli, die grün-weiße Flagge der „Bürgermeister für den Frieden“ hissen. Der Flaggentag erinnert an die verheerenden Auswirkungen von Atomwaffen und mahnt zur internationalen Zusammenarbeit für eine friedlichere Welt.
Der anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine geht einher mit einem Rückzug Russlands aus internationalen Verträgen, wie dem New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, sowie dem CTBT (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty), dem umfassenden nuklearen Teststoppvertrag.
„Es gibt immer noch über 12.000 Atomwaffen, die eine große Gefahr für uns alle bedeuten. Trotz der schwierigen Lage erwarten wir von allen Atomwaffenstaaten, dass sie ernsthaft daran arbeiten, ihre Bestände abzubauen, statt weiter aufzurüsten. Wir erwarten, dass es aufrichtige Bemühungen zwischen den beiden großen Nuklearmächten USA und Russland für ein Nachfolgeabkommen des New START-Vertrages geben wird“, sagt Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein.
Anlässlich des Flaggentags der Mayors for Peace, findet am Montag, 8. Juli, um 19:00 Uhr, im Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ eine Diskussionsrunde zum Thema „Deutschland ohne Atomwaffen – jetzt erst recht?“ statt. Eingeladen sind die Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein (Neu-Isenburg) und Martin Burlon (Dreieich) sowie die Atomwaffenexpertin Regina Hagen, die aktiv im Darmstädter Friedensforum und Sprecherin der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ ist. Veranstalter ist der Gesprächskreis für Frieden und Demokratie, die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und Mayors for Peace in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur. Eintritt: Zahle, was du willst.
Siehe dazu auch Flaggentag der Mayors for Peace | Hugenottenhalle (Öffnet in einem neuen Tab)
Über den Flaggentag
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Städtenetzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Weltweit gehören mehr als 8.000 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern dem „Mayors for Peace“ Netzwerk an.
Am Flaggentag, dem 8. Juli, erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“