Stadt Neu Isenburg

Stadt Neu-Isenburg

Glückwunsch zur vollen Berufsanerkennung

Die Stadt Neu-Isenburg schreitet weiter voran bei der Gewinnung von Fachpersonal für ihre Kitas: Acht Erzieherinnen aus Lateinamerika, die vor einem Jahr ihr Anerkennungspraktikum in Kitas der Stadt Neu-Isenburg angetreten haben, haben jetzt ihre volle Berufsanerkennung erhalten.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat ihnen im April 2024 ihre Berufsurkunden zugesendet. Es sind Camila Fernanda Leon Peragallo aus Chile, Maria Souto Andrade de Melo aus Brasilien sowie aus Kolumbien Sandra Catalina Riano Cortés, Leidy Johanna Cruz Bobadilla, Maria Fernanda Forero Noguera, Dalia Valentina Rodriguez Beltran, Katerin Sofia Atunes Patarroyo und Danna Marcela Morales Muñoz.

Im Rahmen der Magistratspressekonferenz überreichten Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein und Erster Stadtrat Stefan ihnen die Anerkennungsurkunden: „Vor einem Jahr haben Sie Ihr Anerkennungspraktikum angetreten. Sie haben sich neuen Herausforderungen gestellt und waren stets bereit, sich weiterzubilden. Wir freuen uns, dass Sie nun Ihre volle Berufsanerkennung erhalten haben und dass Sie auch weiterhin die Entwicklung unserer Kinder mitgestalten. Wir sind uns sicher, dass Sie mit Ihrer positiven Einstellung, Ihrem Fachwissen und Ihrer Empathie noch viele Kinderherzen in Neu-Isenburg erobern werden.“

Im Tandem zum Erfolg 

Damit der Start in Deutschland gelingt, wurden Tandems gebildet. Jeder Nachwuchskraft wurde in der Anerkennungszeit eine erfahrene Erzieherin zur Seite gestellt, die die deutschen pädagogischen Ansätze vermittelte. Im Unterschied zum Studium zur Erzieherin in Südamerika, umfasst die deutsche Ausbildung zur Erzieherin sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Sie ist stark durch den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan geprägt, welcher einen situationsorientierten Ansatz verfolgt. Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) legt großen Wert auf die individuelle Förderung der Kinder, ihre Partizipation und die Anpassung der pädagogischen Angebote an die jeweilige Lebenssituation der Kinder. Der situationsorientierte Ansatz ermöglicht es den Erzieherinnen, flexibel und einfühlsam auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder einzugehen. In vielen südamerikanischen Ländern erfolgt die Ausbildung zur Erzieherin hauptsächlich durch ein Studium an Universitäten. Diese akademische Ausbildung legt den Schwerpunkt auf theoretisches Wissen und methodische Ansätze, um den Anforderungen der Kinderbetreuung gerecht zu werden. Die Betreuung in Kindertagesstätten ist dort oft strukturell und organisatorisch unterschiedlich zur deutschen Praxis und in einigen Regionen eher verschult. Das bedeutet, dass der Tagesablauf und die Aktivitäten stärker an einem starren Lehrplan orientiert sind.

In Workshops aber auch beim täglichen Arbeiten mit den Kindern profitierten beide Seiten von dem interkulturellen Austausch. Die deutschen Erzieherinnen bekamen Einblicke in die akademische Tiefe der südamerikanischen Ausbildung und die südamerikanischen Kolleginnen lernten die Flexibilität und Kindzentrierung des deutschen Modells schätzen.

Doch nicht nur Fachwissen wurde ausgetauscht: Die Neu-Isenburger Kolleginnen und der Kollege halfen auch beim Ankommen im Alltag, sie halfen bei der Wohnungssuche, halfen mit „Hausrat“ aus oder mit Tipps zum Leben in Neu-Isenburg.  

Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein und Erster Stadtrat Stefan Schmitt bedankten sich ganz besonders bei Eva Pfeiffenberger, Linda Caris, Annette Klemenz, Nicole Härting, Evgenia Tsaridou, Virginija Kasischke, Linus Kolckmann und Kerstin Friedrichowitz: „Sie haben die Nachwuchskräfte zum Erfolg geführt und Ihnen beim Ankommen in Neu-Isenburg geholfen. Wir danken Ihnen sehr für Ihr offenes Ohr und Ihren Einsatz“.

Die Erzieherinnen werden künftig in den städtischen Kitas am Dreiherrnsteinplatz, im Eschenweg, im Birkengewann, in Zeppelinheim und in der Kurt-Schumacher-Straße eingesetzt. Sie werden weiterhin zusätzliche Deutschkurse erhalten, die von der Stadt finanziert werden.

„Wir sind sehr froh, dass die Stadt Neu-Isenburg unser Kooperationspartner ist. Personalgewinnung aus dem Ausland ist Vertrauenssache. Unsere Talente fühlen sich wohl in Neu-Isenburg, denn sie haben hier einen guten Arbeitgeber gefunden, der sich kümmert. Dafür sind wir dankbar“, sagt Dr. Tilman Frank, Gründer und Geschäftsführer der TalentOrange GmbH.       

Insgesamt bietet die Stadt Neu-Isenburg aktuell 300 U3-Betreuungsplätze in den kirchlichen und städtischen Einrichtungen sowie bei freien Trägern. Hinzu kommen die 122 Plätze bei Tageseltern. Für Kinder über 3 Jahren bis zum Schuleintritt stehen in allen Einrichtungen in Neu-Isenburg 1.472 Plätze bereit. 

Gruppenbild mit den Erzieherinnen vor einem Jahr am 15. Mai 2023
Gruppenbild mit den Erzieherinnen vor einem Jahr am 15. Mai 2023

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