Das vielfältige Engagement von Bertha Pappenheim für Frauenrechte, Bildung und die soziale Unterstützung jüdischer Mädchen und Frauen – besonders durch ihre Arbeit im Jüdischen Frauenbund und das von ihr gegründete Heim „Isenburg“ – ist bis heute von großer Bedeutung. Am Freitag, 28. November, bietet Anna Held, Leiterin der Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim, daher von 16:00 bis 17:30 Uhr in Neu-Isenburg Einblicke in das Leben und Wirken dieser Pionierin der Sozialen Arbeit.
Bertha Pappenheim (1859-1936), in Wien als Tochter einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie geboren, war eine vielfältig talentierte und interessierte Frau. Dass sie vielen nur als Patientin Anna O. aus Sigmund Freuds „Studien über Hysterie“ bekannt ist, wird ihrem Leben und Wirken nicht gerecht. Denn sie war nicht nur eine Pionierin der Sozialen Arbeit, sondern setzte sich auch für Frauenrechte, insbesondere das Recht auf Bildung ein. Sie hielt Reden, gründete Hilfsorganisationen, verfasste Märchen, Theaterstücke und Aufsätze, und gründete 1904 zusammen mit Sidonie Werner und Henriette May den Jüdischen Frauenbund. Am 25. November 1907 eröffnete dieser in Neu-Isenburg das Heim „Isenburg“ für sozial entwurzelte jüdische Mädchen, für unverheiratete Schwangere und ledige Mütter mit ihren Kindern. Initiatorin und Leiterin der Einrichtung war Bertha Pappenheim. Sie machte das Heim zu einem Ort der Zuflucht, der Erziehung und Ausbildung für jüdische Frauen und Kinder. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1936 leitete sie die Einrichtung, die 1942 unter der nationalsozialistischen Herrschaft aufgelöst wurde. Heute befindet sich in den Räumen des ehemaligen „Haus II“ des Heims die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim. Dort wird an das Leben und Wirken dieser starken Persönlichkeit erinnert, die ihr Leben der Stärkung von Frauen(rechten) widmete und bis heute eine Inspiration ist, sich für Gleichberechtigung einzusetzen. Die Führung bietet die Möglichkeit, das vielfältige Engagement von Bertha Pappenheim näher kennenzulernen und eine ihrer Wirkstätten zu besuchen.
Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Kooperation des Büros für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V. und der Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim.
Anmeldungen sind telefonisch unter 6102/ 241 - 754 / - 755 oder per E-Mail möglich. Der Veranstaltungsort ist die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim, Zeppelinstraße 10, 63263 Neu-Isenburg. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Spende wir gebeten.




