Stadt Neu Isenburg

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Bank in Gravenbruch erinnert an Architekten und Stadtplaner Alex Weber

Anlässlich des 65jährigen Jubiläums von Gravenbruch, wurde in der Straße Am Forsthaus Gravenbruch, auf der Höhe des Hauses 47, am Mittwoch, 24. September, eine neue, seniorengerechte Sitzbank eingeweiht. Sie soll an den Architekten und Stadtplaner Alex Weber (1910-1991) erinnern, der maßgeblich an der Planung und Entwicklung der Wohnstadt Gravenbruch beteiligt war. Bei einer Pressekonferenz des Magistrats wurde im Beisein der Töchter Alex Webers, Gabriele Zindel und Margit Wonneberger, die Plakette mit Inschrift enthüllt.

„Alex Weber hat nicht nur Gebäude geschaffen, sondern Räume zum Leben. Seine Ideen für Gravenbruch stehen bis heute für städtebauliche Qualität und eine klare Vision von Gemeinschaft“, sagt Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein. „Mit der Einweihung der Bank wird ein Ort geschaffen, der zur Erinnerung und zum Innehalten einlädt, passend zum diesjährigen runden Stadtteiljubiläum.“

Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Darmstadt und beruflichen Stationen in Berlin, Dessau und Wien, ließ Alex Weber sich 1946 in Neu-Isenburg nieder und gründete dort ein eigenes Architekturbüro. Weber gestaltete zahlreiche prägende Gebäude in der Stadt, darunter das Rathaus Neu-Isenburg (1955) und die Kirche Am Marktplatz (1960). Bei dem Umbau des Hotels Kempinski in Gravenbruch in den 1960er Jahren plante Weber insbesondere den bis heute eindrucksvollen Eingangsbereich des Hotels. Im Auftrag des Magistrats übernahm er die Bauleitung der Hugenottenhalle (1975-1977) und koordinierte die Bauausführung nach dem Entwurf des Mühlheimer Architekturbüro Schmitt & Ehnes. Daneben war er am Neu-Isenburger Ortsgericht ehrenamtlich als Gutachter tätig.

Mit besonderer Weitsicht wirkte Weber in Gravenbruch. 1959/1960 plante er die neue Wohnstadt und begleitete nach dem ersten Spatenstich am 5.12.1960 die rund zehnjährige Bauzeit. Bis heute prägt seine Handschrift die Struktur des Stadtteils.

Die Planung Gravenbruchs, der „Wohnstadt im Grünen“, für die sich Architekten aus ganz Europa interessierten, ist vermutlich die wichtigste Phase im Werk Alex Webers. Weber formulierte im Jahr 1962 den Anspruch, den er mit dem Bau der Wohnstadt verband, folgendermaßen: „Ein individuelles Leben im Raum der Großstädte ist nur noch vereinzelt möglich. Deshalb sucht der Mensch mehr denn je der Großstadt zu entfliehen, um die Freizeit, die ihm seine Tätigkeit und sein Beruf noch lassen, in Ruhe, Erholung, Besinnung und zur Sammlung neuer Kraft erleben zu können. Die Wohnstadt Gravenbruch kommt diesen Wünschen weitgehendst entgegen. [...] Spaziergänge, die der Erholung dienen, beginnen bereits vor der Haustür des Wohnhauses.“

Auch überregional war Weber aktiv. So plante er Kasernen für die US-Armee sowie Geschäfts- und Logistikgebäude für den Drogeriegroßhandel ESÜDRO. 

Für sein Wirken erhielt der die Bürgermedaille und die Große Ehrenplakette der Stadt Neu-Isenburg sowie den Ehrenbrief des Landes Hessens.

 

Porträtfoto von Alexander Weber aus der Zeit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts von Gravenbruch 1962
Porträtfoto von Alexander Weber aus der Zeit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts von Gravenbruch 1962
Alex Weber beim Richtfest der Hugenottenhalle
Alex Weber beim Richtfest der Hugenottenhalle
Bank vorne vlnr: Gabriele Zindel, Margit Lützow-Wonneberger. Hinten vlnr: Dirk Galia, Jürgen Köhler, Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein, Monika Beck-Klima, Prof. Dr. Milan Klima
vlnr: vorne Bank Gabriele Zindel, Margit Lützow-Wonneberger, vlnr: hinten Dirk Galia, Jürgen Köhler, Gene Hagelstein, Monika Beck-Klima, Milan Klima

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