Mit dem Rad zur Arbeit pendeln oder einen Ausflug zur Aussichtsplattform des Flughafens machen – all das könnte der Radschnellweg FRM9 Seligenstadt – Frankfurter Flughafen vereinfachen. Ein Video zum aktuellen Planungsstand der Radschnellverbindung hat der Regionalverband nun unter https://www.youtube.com/watch?v=vBQUbotqfLk (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht.
Gerade für Menschen aus dem Kreis Offenbach wird er die Fahrt zur Arbeit mit diesem Angebot wesentlich erleichtern. Die Machbarkeitsstudie zum FRM9 ist abgeschlossen. Aus fünf zur Diskussion stehenden Streckenvarianten hat die Studie eine Vorzugsroute quer durch den Kreis Offenbach herausgearbeitet. Kommt alles wie gedacht, soll der Radschnellweg eine Länge von gut 38 Kilometern haben – er ist damit einer der längsten hessenweit. Die Kosten für das Projekt sind mit 36,5 Mio. Euro veranschlagt. Für die Maßnahme wurden von Land und Bund bis zu 70 Prozent Fördermittel in Aussicht gestellt. Beteiligt an dem Radschnellweg sind die Kommunen Seligenstadt, Rodgau, Dietzenbach, Dreieich, Neu-Isenburg, der Kreis Offenbach, sowie Hessen Mobil und die Stadt Frankfurt.
Die Vorzugsroute führt von Seligenstadt, an Rodgau und Dietzenbach vorbei, entlang der Kreisquerverbindung L3121 und K174 bis Götzenhain und wird dann parallel zur L3317 nach Neu-Isenburg geführt. In Neu-Isenburg kreuzt die Route den Radschnellweg FRM1(Darmstadt-Frankfurt) auf Höhe der Bahnlinie und verläuft dann über bestehende Wirtschaftswege weiter über den Isenburger Kreisel bis zum Flughafen, wo die Radfahrenden Gateway Garden sowie die Terminal 1 und 2 erreichen können.
Die ausgearbeitete Radstrecke erreicht die Nutzungspotenziale einer Raddirektverbindung (RDV) mit über 1.500 Radfahrenden je Tag. Mit einem hohen wirtschaftlichen Wert von 2,4 aus der Kosten-Nutzen-Analyse überwiegt der entstehende Nutzen bei dieser Variante sehr deutlich die notwendigen Kosten. Durch den Ausbau der Strecke als RDV kann die Fahrzeit mit dem Rad um bis zu 26 Prozent verringert werden. Außerdem winkt ein deutlich erhöhtes Maß an Komfort. Dazu gehören unter anderem eine sichere Befahrbarkeit der Fahrradstrecke mit geringen Zeitverlusten an Kreuzungen, eine hohe Belagsqualität und ausreichende Breiten. Letztere ermöglichen ein störungsfreies Begegnen oder Überholen.
Als nächste Schritte stehen die Beschlüsse der Kommunen an. Von der Planung bis zur Umsetzung kann es fünf bis zehn Jahren dauern. Der Regionalverband wird den gesamten Prozess federführend begleiten und koordinieren.
Ende 2019 hatten die beteiligten Kommunen einen Letter of Intent für das Projekt unterzeichnet, Projektstart war dann im April 2021. Der Radschnellweg führt als einer der wenigen Radschnellwege in der Region nicht in das Stadtzentrum Frankfurts, sondern ist eine „Tangentialverbindung“ zur Erschließung der Region.
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