Stadt Neu Isenburg

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„Projekt Pause“ und Besuchskreis für Menschen mit Demenz

Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und wird durch die steigende Lebenserwartung voraussichtlich weiter zunehmen. Dies stellt Angehörige, aber auch professionelle Pflegekräfte in Krankenhäusern, stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten vor immer größere Herausforderungen.

Dieser Entwicklung wird in Neu-Isenburg seit vielen Jahren Rechnung getragen. Regelmäßig tauschen sind im Netzwerktreffen „Lebensqualität im Alter“ über 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Therapie und Medizin sowie verschiedene Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen aus Neu-Isenburg und dem Kreis Offenbach aus.

Für demenziell Erkrankte werden verschiedene Unterstützungsleistungen angeboten, wie das Projekt Pause, eine wöchentliche Betreuungsgruppe für demenziell erkrankte Menschen oder der Helferkreis, der Betroffene zuhause besucht.  Ziel ist es Betroffene und ihre Angehörige individuelle Unterstützung und ein Weg aus der Isolation zu ermöglichen. Außerdem gibt es seit Januar 2024 eine Tagespflegeeinrichtung in Neu-Isenburg.

„Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz verlangt nicht nur Fachwissen, sondern auch Geduld, Empathie und Zeit – Dinge, die in unserer Gesellschaft immer knapper werden. Das Projekt Pause und der Helferkreis, aber auch die Angebote der Tagespflegeeinrichtung von Schon & Jansen sind ein großer Gewinn für viele Demenzerkrankte und ihre Angehörigen in Neu-Isenburg,“ betont Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein.   

Das Projekt Pause 

Bereits im Jahr 2006 wurde in Neu-Isenburg das Projekt Pause ins Leben gerufen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Es hat das Ziel, pflegende Angehörige zeitlich zu entlasten und demenziell erkrankte Menschen in ihren Fähigkeiten zu fördern. Seit fast zwei Jahren hat Heike Köble von der städtischen Altenhilfeförderung die Leitung des Projektes übernommen. Das Projekt Pause entstand aus dem ehemaligen Modellprojekt Lebensqualität und Demenz, das vom Hessischen Sozialministerium gefördert wurde. Es wird derzeit von 8 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt, ohne deren Hilfe das Projekt nicht umsetzbar wäre. Weitere Unterstützung bekommt das Projekt durch die Mitarbeitenden des Hol- und Bringdienstes des Betreuten Wohnens. Sie holen die Gäste zu Hause ab und bringen sie am Ende auch wieder nach Hause.

Aktuell trifft sich die Gruppe immer dienstagsnachmittags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Nicht nur das Kaffeetrinken und Plaudern ist ein fester Bestandteil der Gruppe. Bewegung, Rätseln und die Erinnerungsarbeit tragen zur Förderung und zum Erhalt der noch vorhandenen Fähigkeiten der an Demenz erkrankten Gäste bei. Neue Gäste und Mitwirkende, die sich gerne ehrenamtlich einbringen möchten, sind jeder Zeit herzlich willkommen.

Hausbesuchskreis des Projektes Pause

Das Angebot richtet sich an Menschen, die erhebliche kognitive Einschränkungen haben oder bereits an Demenz erkrankt sind und nicht mehr in der Lage sind, selbständig am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen.  Die Ehrenamtlichen Helfer besuchen die Menschen zu Hause, lesen vor, begleiten – z.B. bei Spaziergängen - und nehmen durch Gespräche und gemeinsame kleine Unternehmungen am Leben der Betroffenen teil. Sie entlasten und unterstützen so die Pflegenden Angehörigen in der Häuslichkeit.

Wer möchte Besuchsdienste übernehmen? 

Aktuell werden engagierte Helferinnen und Helfer gesucht, die Lust und die Bereitschaft haben, zu Personen, die an Demenz erkrankt sind eine Beziehung aufzubauen und diese dann kontinuierlich und zuverlässig zu begleiten und zu betreuen.  Sie werden in ihre Aufgaben sorgfältig eingearbeitet und regelmäßig begleitet.  Reflexionsgespräche stellen die Qualität der Betreuung sicher und unterstützen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in ihrer wichtigen Arbeit. Die Helferinnen und Helfer sollen die Bereitschaft aufbringen, an Schulungen und Einführungen, die Arbeit mit Demenz Erkrankten betreffend, teilzunehmen. Des Weiteren sollten gute Deutschkenntnisse vorhanden sein. Die Tätigkeit wird mit 7,50 Euro Aufwandspauschale pro Stunde honoriert. Für die Betreuung steht ein zeitlicher Rahmen von zwei Stunden wöchentlich zur Verfügung. In Einzelfällen ist nach Absprache mit der Projektleitung auch ein höherer Zeitaufwand möglich.

Auch der Besuchsdienst wird von Heike Köble koordiniert. Sie nimmt die Anfragen auf und vermittelt zwischen den geeigneten Betreuerinnen und Betreuern sowie den an Demenz erkrankten Menschen bzw. deren Angehörigen. Interessenten wenden sich bitte an Heike Köble, Stadt Neu-Isenburg, Altenhilfe, Tel. 06102/306913 oder per E-Mail.  Die Kosten für beide Angebote werden können bei vorliegendem Pflegegrad und Abtretungserklärung durch die Stadt Neu-Isenburg direkt mit der Krankenkasse über den Entlastungsbetrag abgerechnet werden.

„Niemanden Vergessen“ - Besuchsdienst für demenziell Erkrankte 

Mit der finanziellen Unterstützung der Stiftung Altenhilfe wurde 2018 ein Besuchsdienst für demenziell erkrankte Menschen ins Leben gerufen. Die Besuchsdienste werden von einem Helferkreis aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern organisiert und von der Dipl. Sozialarbeiterin Ursula Döbert koordiniert. Wichtig ist es den Ehrenamtlich Tätigen vor allem, den Menschen Zeit zu schenken.

Die Stiftung Altenhilfe stellt jährlich 13.000 Euro für das Projekt bereit, um den Besuchsdienst und die Arbeit des Helferkreises nachhaltig zu unterstützen. „Wir sind der Stiftung Altenhilfe für ihre großzügige Unterstützung außerordentlich dankbar,“ sagt Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein. „Mit ihrer Hilfe schaffen wir nicht nur ein Netz der Betreuung, sondern auch Begegnung und Unterstützung für alle Beteiligten.“ 

An wen richtet sich das Angebot: 

Das Angebot richtet sich an Menschen, die in einer Pflegeeinrichtung leben oder auf einen Platz im Pflegheim warten und wenig oder gar keinen Besuch bekommen. Der Besuchskreis ermöglicht den Menschen so eine individuelle Betreuung und Begleitung für kleine, schöne Momente. Angehörige, denen der Besuch nicht oder nur selten möglich ist können so entlastet werden.

Was soll der Besucherkreis leisten? 

  • Besuche im Pflegeheim, anderen Einrichtungen oder auch übergangsweise zu Hause. Die Dauer der Betreuungszeit wird im Vorfeld mit der Ansprechperson des Projektes festgelegt (nach individueller Absprache und Betreuungsangebot).
  • Alltagsunterstützende Beschäftigungsangebote, Einbringen kleiner Abwechslungen (Spaziergänge, Einkehren im Café, Eisdiele etc.).
  • Alltagsassistenz als soziale Unterstützung im Alltag.

Helferinnen und Helfer gesucht

Das Team des Projektes freut sich über weitere Bürgerinnen und Bürger, die an der Mitarbeit interessiert sind. Sie können sich bei Dipl. Sozialarbeiterin Ursula Doebert, Tel. 0151-20271957 oder per E-Mail melden.

Tagespflege

Im Januar 2024 wurde der private Pflegedienst Schon & Jansen, in der Konrad-Adenauer-Straße 1 - 3, eröffnet.  In der Tagespflegeeinrichtung werden bis zu 30 pflegebedürftige Menschen mit und ohne demenzielle Erkrankungen sowie einem Pflegegrad montags bis freitags – auch an einzelnen Tagen - zwischen 08:00 und 16:00 Uhr von ausgewählten Fachkräften betreut. Die Betreuung ermöglicht pflegenden Angehörigen eine Entlastung im häuslichen Umfeld. So können die Angehörigen ihrem Beruf, anderen Verpflichtungen oder einem Hobby nachgehen.

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