Die Stadt Neu-Isenburg hat die Trägerschaft der Kita „Margareta Müller“ in der „Neuen Welt“ (vormals Stadtquartier Süd) vergeben. Nach der europaweiten Ausschreibung mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb wurde als Betreiber das Evangelische Dekanat Dreieich Rodgau ausgewählt. Die Auftragssumme für fünf Jahre beträgt 7.864.481 Euro.
Erster Stadtrat Stefan Schmitt: „Wir freuen uns, einen zuverlässigen und hoch kompetenten Partner für die Kinderbetreuung gefunden zu haben und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich Rodgau. Für das Familienzentrum in der Gartenstraße haben wir die Trägerschaft erneut ausgeschrieben und hoffen, auch hier bald einen geeigneten Träger auswählen zu können“.
Voraussichtlich Anfang 2025 wird die Kita im historischen Backsteingebäude der ehemaligen Branntweinmonopolverwaltung in der Schleussnerstraße 6 eröffnet. Platz ist für 136 Kinder in sieben Betreuungsgruppen. Weil die Stadt seit Jahren einen steigenden Bedarf an Kitabetreuungsplätzen sieht, wurde die Kita „Margarete Müller“ um 36 Plätze größer ausgelegt als erforderlich. Die GEWOBAU rechnet mit Gesamtkosten für den Bau der Kita in Höhe von knapp 11,3 Mio. Euro. Diese sind in den Haushaltsplanungen ab 2025 berücksichtigt.
Die Stadt hat die Räume langfristig von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU angemietet. Der Name der Einrichtung stand bereits zu Beginn der Planungen fest: Sie soll nach der Neu-Isenburger Hebamme Margareta Müller (1913 bis 1958) benannt werden. Als radelnde, ausgebildete und beeidigte Hebamme hat sie in Neu-Isenburg in 2.800 Fällen Geburtshilfe geleistet.
Planungskonzept GEWOBAU Kita Margareta Müller
Das ehemalige Wohn- und Verwaltungsgebäude der Bundesmonopolverwaltung für Branntweinwird künftig als Kindertagesstätte für bis zu sieben Betreuungsgruppen umgebaut und saniert. Durch das Anheben des Eingangsniveaus auf rund einen Meter über dem Gelände wird das Erdgeschoss barrierefrei zugänglich. Der ehemalige Durchgang wird zum zentralen Verteilerraum, der „Bewegungshalle“ und zum Übergang für den erdgeschossigen Außenbereich.
Auf zwei Geschossen werden die Gruppenräume um zentrale hölzerne Garderobenbereiche angeordnet, die immer einen Bezugspunkt bilden und den Kindern bei der Orientierung helfen werden. Alle Geschosse sind barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Allen Gruppenräumen ist jeweils ein Nebenraum zugeordnet, der als Ereignisraum oder auch als Schlafraum genutzt werden kann. Auf dem Dach wird der bisherige Dachstuhl mit Abstellräumen zurückgebaut und als Außenspielfläche gestaltet. Ein Dachhaus dient zur Erschließung der Etage und schafft einen kleinen Lagerraum für Spielgeräte sowie ein WC und eine Teeküche. Das Dach wird in seiner alten Form interpretiert, indem es als große Pergola aus Stahlträgern, über der gesamten Dachfläche in Anlehnung an das alte Dach nachgebildet wird.
Wo vorher der Seitenflügel des Gebäudes lag, werden im Bereich der südlichen Fassade am Westflügel großflächige Verglasungen ergänzt, sodass helle und großzügige Räume im Erdgeschoss ermöglicht werden. Der Seitenflügel im östlichen Teil des Gebäudes bleibt erhalten.